Musik & Liebe

Bereits vor einem Jahr traf die GiG auf die Anhaltische Philharmonie, als es um das Thema „Musik und Meteorologie“ ging. Da dies ein toller Erfolg war, beschlossen wir für dieses Jahr, diese Begegnung mit (mehrheitlich) klassischer Musik als Schulveranstaltung für alle Schülerinnen und Schüler zu organisieren. Also ging es mit Bussen am 4. Mai nach Dessau in die Marienkirche.
Das Thema diesmal war ein bisschen heikel, denn alles sollte sich um die Liebe in ihren unterschiedlichen Facetten drehen. Wie im letzten Jahr moderierten Schülerinnen und Schüler die einzelnen Stücke auf unterhaltsame Weise an. Das haben sie gut gemacht! Vielen Dank dafür.
Den Auftakt bildete die Filmmusik zum Hollywood-Streifen „Titanic“. Der Titelsong „My heart will go on“ wurde später noch einmal ganz wunderbar von der Sopranistin Annika Boos gesungen, wobei sich einige Schüler durchaus animiert fühlten mitzusingen. Beeindruckender Auftritt von Lara, die hier mit ihrer Querflöte mitspielte.
Anne Weinkauf gab Mozarts Cherubino (Die Hochzeit des Figaro), der sich bekanntermaßen im Pupertätstaumel befindet. Schon bei Mozart ist dies eine sog. Hosenrolle, denn der Bursche wird von einer Mezzosopranistin gesungen.
Eine Herausforderung für die lieben Schüler war Prokofjews „Balkon-Szene“ aus dem Ballett „Romeo und Julia“ allemal, denn die sehr zarten Töne erfordern ein hohes Maß an Disziplin – schwierig, wenn sich ein halber Liter Cola in der Blase bemerkbar macht. ;-)
Da wurde es bei Bernsteins „Tonight“ (West Side Story) durchaus wieder temperamentvoller, was natürlich auch an dem wunderbaren Duett zwischen Annika Boos und Alexander Dubnov lag.
Zum echten Zickenkrieg kam es zwischen Annika Boos und Anne Weinkauf beim Eifersuchtsduett aus Weills Dreigroschenoper – schlimmer kann es in einem WhatsApp-Chat auch nicht zugehen.
Anstrengender zum Zuhören wurde es sicherlich wieder bei Schuberts „Gute Nacht“ aus „Die Winterreise“ – ein wunderbar zwischen Dur und Moll variierendes Lied, gesungen von Bass Ulf Paulsen. Paulsen zeigte jedoch sein überaus komödiantisches Talent später noch einmal als liebestoller Satyr in Telemanns Arie des Damon („Der neumodische Liebhaber Damon“, Oper), der sich zum Schluss noch Leonie aus der 10. Klasse schnappen wollte.
Man weiß nicht genau, wem das hinreißend schmachtende „Je t’aime – moi non plus“ (Gainsburg) mehr peinlich war: Den Lehrern oder den Schülern. Boos und Dubnov stöhnten auf jeden Fall gekonnt und es war ein Riesenspaß.
Dass es die Liebe natürlich nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zu einer Stadt geben kann, bewies dann zum Schluss die Anhaltische Philharmonie zusammen mit Tenor Dubnov unter der Leitung von Wolfgang Kluge mit beeindruckendem „Bigband-Sound“ zum berühmten Sinatra-Song „New York, New York“.
Fazit: Die Begegnung mit der Anhaltischen Philharmonie und den Sängerinnen und Sängern war wieder ein großer Erfolg – die GiG bedankt sich! Auch wenn man merkt, dass ein Großteil der Schülerschaft kaum Kontakt mit klassischer oder klassisch interpretierter Musik hat, so sollte die Reihe auf jeden Fall (oder gerade deshalb) weitergeführt werden. Ein großes Dankeschön gilt auch Frau Schaller, Frau Pönicke und Frau Elsasser, die die gesamte Veranstaltung organisiert und die Moderationen unserer Schüler eingeübt haben.